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EVOLYON

Lyon ist Gastronomie pur. Über ein Dutzend Sterne-Restaurants zählt die Metropolregion im Südosten Frankreichs und man ist zu recht stolz auf eine Jahrhunderte währende kulinarische Tradition. Mit Paul Bocuse werkte in der Lyoner Gastro zudem ein Jahrhundertkoch, der selbst nach seinem Tod noch Einfluss auf die nächste Phase ihrer Evolution nimmt.

Es ist ein seltsamer Anblick: Von den Sitzreihen der Kathedrale von Lyon leuchten ganze Blöcke weißer Kochschürzen, als der Sarg von Paul Bocuse am 26. Jänner 2018 hereingetragen wird. 1.500 Chefköche erweisen einem ihrer Besten die letzte Ehre. Dass sie in ihrer Berufskleidung gekommen sind, hat auch damit zu tun, dass Bocuse viel dazu beigetragen hat, den gesellschaftlichen Status der Küchenkunst zu heben, sie sichtbarer zu machen. Er war es, der die Nouvelle Cuisine international bekannt gemacht und für große Staatsmänner und Celebreties gekocht hat, bis er selbst mehr Star und Marke als Koch war.

Zu Gute kam ihm dabei, dass er in eine typische Lyoner Gastrofamilie hineingeboren wurde. Seine L’Auberge du Pont de Collonges besaß bereits der Großvater. Denn Lyon war in Frankreich immer schon das Epizentrum des guten Geschmacks. Die Stadt liegt mitten in der Region Auvergne-Rhône-Alpes am Zusammenfluss von Rhône und Saône zwischen Jura im Nordosten und den Alpen im Osten. Dadurch ist sie gesegnet mit grandiosen Produkten. Das Geflügel aus Bourg-en-Bresse, die Forellen aus den klaren Flüssen der Alpen oder Hecht, Saibling und Felchen aus den vielen Seen sind nur einige Beispiele. Fängt man an, auch noch regionale Käsesorten und den Wein aus dem Beaujolais und der Côtes du Rhône aufzunehmen, wird die Liste endlos.

Cuisine Lyonnais

Kein Wunder, dass ob dieser Fülle die „Cuisine Lyonnais“ schon lange vor dem „Papst der Köche“ einen hervorragenden Ruf genoss. Entwickelt wurden viele ihrer Gerichte ursprünglich von Frauen. Als viele der Köchinnen in Lyons reichen Bürgerhäusern ab 1929 wegen der Wirtschaftskrise ihren Job verloren, eröffneten sie Gasthäuser, die sogenannten „Bouchons“. Darunter war etwa Mère Fillioux, die für ihr getrüffeltes Huhn berühmt wurde, das noch heute als „Poularde demi-deuil“ ein Standard in vielen Küchen dieser Welt ist. Noch wichtiger für die Evolution der Lyoner Küche wurde aber ihre Schülerin Eugénie Brazier, auch „La Mère Brazier“ genannt. Schon 1921 sperrte sie ihr erstes Lokal auf, das aktuell Spitzenkoch Mathieu Viannay weiterführt.

1933 war sie dann die erste Frau, die vom Guide drei Michelin-Sterne verliehen bekam. Außerdem wurde sie die erste Lehrmeisterin des erst 20-jährigen Paul Bocuse. Bei ihr lernte er etwa, wie man „Langoute Belle Aurore“, eine ganze Languste in Brandy und Sahne, zubereitet, das Lieblingsgericht von Marlene Dietrich. In einer der vielen heutigen Bouchons sind die Gerichte freilich etwas erdiger und weniger exklusiv. In diesen geselligen Wirtshäusern mit ihren dicht gedrängten, mit rot karierten Tüchern belegten Tischchen servieren meist gestandene Wirtsleute Klassiker wie „Saucisson brioché“, eine noch lauwarme Lyoner Wurst im Briochemantel mit Pistazien, oder „Quenelles“. Das sind längliche Klöße aus Mehlteig, denen meist Hecht beigemengt wird. Dazu wird ganz klassisch Nantua-Sahne-Krebsbuttersauce gereicht. Typisch sind auch Innereien-Gerichte. In Weißwein marinierte Kutteln etwa, die kurz vor dem Panieren in Bouillon gekocht werden, die man hier „Tablier de Sapeur“ getauft hat.

Einfach große Küche

Dass diese Küche für enormes geschmackliches Potenzial steht, beweist Joseph Viola mit seinen drei Daniel et Denise-Bouchons in der Altstadt. Er gehört zwar zu den besten Köchen des Landes, möchte aber bewusst keine Haute Cuisine mehr kochen: „Ich habe mich für eine Bouchon entschieden, weil ich einen anderen Zugang zu den Kunden haben wollte. Ich mag diesen direkten Kontakt, das Gesellige!“

„Paté en croûte“ ist das Gericht, das Viola am liebsten zubereitet. Geflügelleber braucht diese Pastete, Kalbsbries, Schweinefleisch und natürlich Foie gras – ganz so simpel ist diese Küche also doch nicht. Vielleicht gerade deshalb fühlt sich Viola auch berufen, dabei mitzuhelfen, die große Tradition der Bouchons zu bewahren. Er ist Gründungsmitglied eines Vereins, der ein Gütesiegel an authentische Bouchons vergibt: „Anfangs wurde das in Lyon kontrovers diskutiert. Aber der Verein und das Gütesiegel sind mittlerweile gut etabliert. Es dient dazu, die Qualität unserer kulinarischen Tradition zu wahren."

Die Tradition nur zu wahren ist vielen Köchen in Lyon allerdings nicht genug. Und so führt Mathieu Viannay sein La Mère Brazier heute so, dass es auch seine Handschrift trägt. „Die Pastete en croûte, das Wahrzeichen von Lyon, schreiben wir gar nicht mehr auf die Speisekarte. Wir haben uns entschieden, es allen Gästen als Aperitif zu servieren, ebenso wie die Madeleine, die jetzt eine der Vorspeisen ist.“ So möchte er auch eine Brücke zwischen Tradition und Moderne sowie seinem Küchenstil und den Klassikern von Madame Brazier schlagen: „Ich würde sagen, unsere Küche ist neoklassizistisch und räumt den Produkten einen hohen Stellenwert ein. Sehr oft wende ich mich deshalb den teureren Produkten zu. Nicht aus Snobismus, sondern weil ich außergewöhnliche Qualität suche“, meint er dann noch. Mit diesem Ansatz hält er aktuell bei zwei Sternen und liefert so eines der authentischsten Fine-Dining-Erlebnisse von Lyon ab.

Haute Cuisine an jeder Ecke

Klassische Haute-Cuisine-Restaurants gibt es in der drittgrößten Metropole des Landes ungewöhnlich viele. Pierre Orsi, ein früher Mitstreiter von Bocuse, betreibt eines in einem wunderschönen Bürgerhaus in der Rue Boileau und der ebenfalls hochdekorierte Christian Têtedoie führt gleich sechs Lokale, darunter mit dem L´Arsenic eines, in dem er seinen jungen Kochtalenten freie Hand lässt. Fragt man aber die Lyoner Gourmets, wo man derzeit am besten essen kann, nennen viele das Le Neuvième Art von Christophe Roure. In dem Lokal in der engen Rue Cuvier im Grätzel Brotteaux kommt die Foie gras etwa mit Melone und Tonkabohne an den Tisch. Saftige Stücke angebratener Leber, Cavaillon-Melone, frische Mandeln, dezente Aromen von Anis und Tonkabohne ergeben hier eine traumhafte Harmonie. Ebenfalls einer der Gästefavoriten: das Taschenkrebsfleisch mit Kiwi-, Avocado- und Gurkenwürfelchen sowie einem am Tisch hinzugefügten Verveine-Schaum.

Wirtschaftsfaktor Gastro

Solche Kreationen ziehen Feinschmecker aus aller Welt an. Längst sind sie ein Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Das weiß auch Starkoch Guy Lassausaie, der sein Familienrestaurant in vierter Generation etwas außerhalb der Stadt betreibt. „Viele Gourmets kommen aus den

USA zu uns und gehen in die großen Rhône-Alpine-Restaurants, auch Kanadier lieben diese Art von Reise. Oft speisen unsere Kunden samstags abends in Erinnerung an Paul Bocuse in der L’Auberge du Pont de Collonges und essen sonntags mittags bei uns. Manche überqueren sogar regelmäßig den Atlantik, um zu uns zu kommen.“ Dieses Jahr war das schwierig, doch Guy Lassausaie ist zuversichtlich, dass es bald wieder bergauf geht. Er habe schließlich seine treuen heimischen Stammgäste nie vernachlässigt.

Andere Besucher aus der Ferne sind dagegen gleich ganz in Lyon geblieben. Neben der großen Zahl an Gastrotouristen ist Paul Bocuses vorausschauendes Handeln auch dafür mitverantwortlich. Wider Erwarten gibt es in der französischen Gastrohauptstadt nämlich auch viele Top-Lokale, die von Japanern, Koreanern und Peruanern betrieben werden. Da ist zum Beispiel das Le Passe Temps von Younghon Lee, der die französische Küche um koreanische Elemente erweitert. Etwa bei seiner Entenleber mit Wurzelgemüse an Soja-Sauce. Oder der Mini-Einsterner La Sommelière von Weinexpertin Shoko Hasegawa und ihrem Koch Takafumi Kikuchi. Auch Tsuyoshi Arai vom Au 14 Février und Takao Takano, der in der Rue Malesherbes mit absoluter Präzision und subtilen Kompositionen zwei Sterne erkocht hat, sind Japaner. Mit Carlos Camino und seinem Miraflores setzt schließlich noch ein Peruaner leuchtende Akzente am kulinarischen Sternehimmel.

Sie alle haben ihre Heimat verlassen, um eine der besten Küchen der Welt dort zu studieren, wo sie ihren Ursprung hat. Younghon Lee ist ein Musterbeispiel dafür: „Ich bin nach Lyon gekommen, um französische Küche zu lernen. 2010 trat ich dem Institut Paul Bocuse bei und machte mein erstes Praktikum in der L'Auberge du Pont de Collonges. Das war schwierig, aber ich habe viel von großartigen Köchen gelernt.“

Das Institut Paul Bocuse – École de Management Hôtellerie Restauration & Arts Culinaires wurde schon 1990 von der französischen Regierung gemeinsam mit Bocuse im Vorort Écully gegründet. Seitdem hat es sich zur besten Ausbildungseinrichtung für die Hotellerie und Gastronomie in Frankreich entwickelt und ist zu einer Kaderschmiede für die Restaurants in Lyon und weit darüber hinaus geworden. Arthur Wafflart aus Mulhouse ist einer der wenigen Bewerber, die die Aufnahmeprüfung geschafft haben. Er hat bereits Praktika im Cheval Blanc in Lembach und im Chateau de Salette Chorals hinter sich. Auch er ist begeistert vom multikulturellen Ansatz des Instituts und dem Netzwerk-Gedanken: „Ich habe Freunde aus China, Indonesien, Spanien, Italien und Kanada. Ich glaube, es sind aktuell 69 verschiedene Nationalitäten an der Schule. Das sind etwa 40 % aller Schüler“, erzählt er. „In Lyon findet man deshalb viele Restaurants von ehemaligen Schülern. Es gibt von der Schule aus auch eine Online-Plattform, wo wir mit diesen und anderen Partner-Restaurants in Kontakt treten können“, erklärt er den Ansatz.

Könnte also sein, dass neben ikonischen Gerichten wie der „Soupe aux Truffes V.G.E.“ und dem Kochwettbewerb Bocuse d´Or das Institut sogar das wichtigste Vermächtnis von Monsieur Paul für seine Stadt war. Denn es sorgt dafür, dass Lyons Gastroszene auch viele Jahre nach dem Begräbnis in der Kathedrale von Lyon immer wieder neue Impulse bekommen wird. 

 

3 Konzepte

1 – Heat

Streetfood-Himmel 

In Lyon gibt es nicht nur teures Fine Dining. Die ganze Stadt ist beseelt von gutem Essen. Egal, ob in der kleinen Bouchon oder beim Snack zwischendurch. HEAT ist ein Paradebeispiel dafür. Seit 2019 wird unter diesem Namen in einer alten Industriehalle am Zusammenfluss von Saône und Rhône unweit des beeindruckenden Musée des Confluences geniales Streetfood serviert. In vier Containern präsentieren die 250 teilnehmenden Gastronomen abwechselnd Küchen vom Libanon (Aklé), über China (Bistor Zakka) und Georgien (Chez Nino & Nona) bis hin zur Insel La Réunion (Kouler Renyon). Dazu gibt es eine fixe Bar, die Wein und tolle Drinks ausschenkt, viel Platz zum Loungen und mehrere Boule-Plätze. Abends und am Wochenende verwandelt sich das ehemalige Kesselhaus dann in eine Eventhalle mit einem tollen Programm, das zwischen DJ-Gigs, Konzerten und Kunstperformances wechselt.

                   

 

 

2 – La Sommelière

Französisch auf Japanisch

Die Idee klingt verrückt: Eine Japanerin lässt sich zur Sommelière ausbilden und eröffnet mit einem befreundeten japanischen Küchenchef in der Herzensstadt der Haute Cuisine ein Lokal, um dort französische Küche anzubieten. Traut sich wohl nie jemand rein, würde man denken. Doch weit gefehlt. La Sommelière, das Mini-Restaurant von Shoko Hasegawa und Koch Takafumi Kikuchi, hat sogar beim Guide Michelin einen Stern im Brett. Überzeugt haben die beiden Gastroprofis die Tester mit Gerichten wie der Foie gras mit in Kräuterwasser pochiertem Adlerfisch und süßlichem Mais oder die roh belassenen Garnelen mit einer gelierten Consommé aus Langustinen. Dazu empfiehlt Hasegawa ihren Gästen beste französische Weine von einer Weinkarte mit einigen hundert Positonen.

 

 

3 – Sinabro

Best of Bibimbap

Wie erfolgreich die asiatische Küche in Lyon vertreten ist, zeigt Chefkoch Hyunwoo Shin mit seinem kleinen Sinabro in der Rue de Sèze im dritten Arrondissement. Seine authentischen koreanischen Gerichte setzen voll auf den Trend zu gesunder Küche und die vielfältigen Geschmacksrichtungen einer 5000-jährigen Kochtradition. Laut der muss ein Gericht die fünf Farben Grün, Rot, Gelb, Schwarz und Weiß zu gleichen Anteilen widerspiegeln. Sie symbolisieren die fünf natürlichen Elemente und die fünf Geschmacksrichtungen Würze, Süße, Säure, Salz und Meer. Auf die Speisekarte umgelegt bedeutet dieser Ansatz, dass hier Klassiker wie Bibimbap genauso zu finden sind wie „Galbi“, also kleine, frittierte Teigtaschen, die mit Bio-Gemüse oder bestem, zertifiziertem Rindfleisch gefüllt sind. Und zum Abschluss am besten „Hotteok“, einen koreanischen Pfannkuchen gefüllt mit braunem Zucker und Rote-Bohnen-Eis. Willkommen in Korea!

 

                   

„Paul Bocuse hat auch bei einer Frau gelernt.“

Virginie Protat ist die neue Küchenchefin im Tantris DNA in München. Das Top-Talent aus Lyon verzückt die Gäste dort mit französischer Hochküche. FRISCH erzählt sie, was ihre Heimatstadt kulinarisch für Sie bedeutet und welche Rolle Frauen dabei spielen.

Sie haben seit wenigen Wochen offen. Wie läuft's im Tantris DNA?

Super. Die Gäste sind sehr zufrieden und wir bekommen gutes Feedback. An den Abläufen im Hintergrund müssen wir natürlich noch ein wenig arbeiten, aber das ist am Anfang normal.

Das Tantris DNA möchte klassische französische Haute Cuisine servieren. Sie sind in Lyon geboren, einer der Wiegen dieses Küchenstils. Haben Sie auch eine Referenz an Ihre Heimatstadt in die Speisekarte aufgenommen?

Natürlich. Die „Quenelles de Brochet“ sind typisch für die Cuisine Lyonnaise. In Lyon findet man sie auf sehr vielen Speisekarten. Wir kombinieren diese traditionellen Hechtklößchen mit Flusskrebsen.

Woher kommt es, dass gerade Lyon so bekannt für seine Küche ist?

Ein Grund ist sicher seine spezielle Lage in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Rund um die Stadt gibt es einzigartige Produkte, die in den Küchen verarbeitet werden können: Rindfleisch vom Charolais, Geflügel aus der Bresse, Käse aus der Auvergne, Fisch aus den Gebirgsseen der Alpen, Obst von den Coteaux du Lyonnais und aus der Drôme, Wildbret aus der Dombes … Ich könnte ewig weitermachen.

Bekommen Sie solche Produkte auch in München?

Die Wege sind bei uns vielleicht etwas länger. Aber ein Vorteil der langen Umbauphase ist, dass wir wirklich hervorragende Lieferanten aufbauen konnten und alles in hervorragender Qualität bekommen.

Erstmals ist Lyon in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts für seine Küche gefeiert worden. Dass dabei Frauen die Hauptrolle spielten, ist heute vielen gar nicht so präsent.

Ja, das stimmt. Ich habe beispielsweise in Lyon beim berühmten Sternekoch Guy Lassausaie gearbeitet. Seine Mutter war noch eine dieser Mères Lyonnaises (Mütter von Lyon). Sie hat das Restaurant Lassausaie gegründet und aufgebaut. Damals war das bei vielen Restaurants so. Paul Bocuse hat das Kochhandwerk ja auch bei einer Frau gelernt.

Eigentlich schade, dass heute nur wenige Frauen in Lyon ein Restaurant führen oder für ihre Kochkunst berühmt sind. Da dominieren momentan eher die Männer.

Ja, stimmt. Bei meiner Ausbildung im Institut Paul Bocuse haben eine Gruppe von Kolleginnen und ich deshalb auch beschlossen, dass wir daran arbeiten möchten, das wieder ein wenig zu ändern. Nicht nur in Lyon. 

Das Institut von Paul Bocuse ist eine der renommiertesten Ausbildungseinrichtungen für Köche weltweit. Welchen Einfluss hat es Ihrer Ansicht nach auf die Gastroszene der Stadt?

Die Ausbildung ist wohl die beste, was französische Küche betrifft. Man lernt dort von vielen verschiedenen Topköchen und hat dadurch eine große Bandbreite an Wissen. Davon profitieren auch die Restaurants in der Stadt.

Welches würden Sie denn besonders empfehlen?

Ich mag am liebsten das Daniel et Denise vom renommierten Küchenchef Joseph Viola. Das ist die Neuinterpretation einer klassischen Bouchon (Wirtshaus) mit hohem kulinarischen Anspruch. Die Pastete en croûte mit Entenstopfleber und Kalbsbries oder das Bresse-Geflügel mit Morcheln und Sahne dort sind ganz große Lyoner Küche.

Jetzt bringen Sie diese Klassiker auf Ihre Art auch nach München. Wie haben Sie den Job eigentlich bekommen?

Das habe ich zum Teil auch dem Institut zu verdanken. Benjamin Chmura und Mathieu Mermelstein, die heute auch im Tantris arbeiten, kenne ich von dort. Sie haben mich angesprochen, ob ich mir vorstellen kann, Teil des Teams zu sein.

Jetzt sind Sie es. Was haben Sie sich fürs Tantris DNA noch vorgenommen?

Zuallererst die Gäste mit meiner Interpretation klassischer französischer Küche glücklich zu machen. Weil ich aus Lyon komme, ist mir die Tradition sehr vertraut. Aber ich mache die Dinge auf meine Art und man wird meine Handschrift am Teller bald noch klarer erkennen können.

Frau Protat, vielen Dank für das Gespräch! 

 

Virgine Protat

Die 29-jährige Virginie Protat ist in Lyon geboren und hat schon an den besten Adressen der Region gearbeitet – unter anderem bei Guy Lassausaie in Chasselay. Seit Oktober ist sie als Küchenchefin für das À-la-Carte-Restaurant Tantris DNA in München  verantwortlich, wo man die französischen Klassiker aus der 50-jährigen Geschichte des Hauses genießen kann.

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