Österreich ist eines der reichsten Länder der Erde. Viele Probleme, mit denen Menschen anderswo auf der Welt kämpfen müssen, sind für uns nicht einmal vorstellbar“, sagt Manfred Kröswang. „Wir wollen jenen Menschen helfen, die nicht das Glück hatten, in einem reichen Land wie Österreich oder Deutschland geboren zu sein.“ Und am meisten Hilfe brauchen die Kinder. „Wir wollten ein Projekt unterstützen und nicht einfach nur Geld überweisen“, sagt er. Bereits 2009 finanzierte KRÖSWANG den Bau eines Familienhauses im SOS-Kinderdorf Fort Portal in Uganda. In Abobo Gare in Elfenbeinküste eröffnete nun die zweite Einrichtung mit KRÖSWANG Beteiligung. Hier finanzierte der Lebensmittellogistiker den Umbau eines Hauses.
DORFGEMEINSCHAFT
Beim SOS-Kinderdorf ist man der Überzeugung, dass ein Kind am natürlichsten in einem familiären Umfeld aufwächst. SOS steht für Societas Socialis, was so viel wie soziale Gemeinschaft bedeutet. Jedes SOS-Kinderdorf bildet mit mehreren Familienhäusern, einer Schule und einem Kindergarten einen engen Dorfverband. In jedem Familienhaus kümmert sich eine SOS-Mutter gemeinsam mit einer Sozialpädagogin um rund zehn Kinder, die wie richtige Geschwister lernen müssen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, auch wenn sie nicht verwandt sind. Das soziale Leben spielt sich in der Dorfgemeinschaft ab, wo die Kinder gemeinsam in die Schule gehen, wo sie spielen, Sport machen, aber auch im Haushalt helfen.
HORIZONT
Patenschaften unterstützen SOS-Kinderdorf-Familien einerseits finanziell und sichern ihren Unterhalt, andererseits bereiten den Kindern Briefe, Bilder und kleine Aufmerksamkeiten aus Deutschland, Österreich oder anderen europäischen Ländern Freude. Derzeit leben sieben Kinder, vier Mädchen und drei Buben, im KRÖSWANG Familienhaus. KRÖSWANG übernahm mit der Förderung nicht nur den Bau und die Renovierung jeweils eines Familienhauses, sondern auch die Patenschaft aller darin lebenden Kinder. Damit gehen pro Jahr jeweils etwa 20.000 € in die SOS-Kinderdörfer in Uganda und Elfenbeinküste. Inklusive Baukosten beliefen sich die Förderungen damit auf insgesamt 330.000 € seit 2009.
HERKUNFT
Der Stadtteil Abobo, in dem sich das SOS-Kinderdorf befindet, ist sehr dicht besiedelt. Geschätzte 20 % der Bevölkerung leben in Slums. Besonders die Kinder leiden unter der Armut. Kein Wunder, dass gerade hier das erste SOS-Kinderdorf Afrikas entstand. Das war im Jahr 1971. 45 Jahre sind seither vergangen und das SOS-Kinderdorf ist nun rundum erneuert worden. Die bestehenden Häuser wurden renoviert, neue Häuser ergänzen die Angebote für die Dorfbewohner. Nicht nur die Zeit nagte an den bunten Fassaden, seit dem Bestehen des SOS-Kinderdorfes passiert im Land viel Schreckliches, zahlreiche Krisen und Diskrepanzen, die auch zum Bürgerkrieg führten. Seit 2011 hat das Land einen demokratisch gewählten Präsidenten namens Alassane Ouattara. Seine Frau Dominique Ouattara, die First Lady, nahm an der Eröffnungszeremonie des frisch renovierten SOS-Kinderdorfes teil.
LEBENSFREUDE
Das Kinderdorf in Abidjan ist das älteste Kinderdorf Afrikas. Hier lebten in zehn Häusern über achtzig Kinder, seit dem Umbau befinden sich sogar 14 Häuser auf dem Gelände, in dem nun 140 Kinder ein neues Zuhause finden. Die größte Herausforderung war, dass die Renovierung während des laufenden Betriebes passierte. Es wurde immer an drei oder vier Häusern gleichzeitig gearbeitet, die Familien mussten zusammenrücken. „Die betroffenen Familien mussten während der Bauzeit an ihren Häusern auf die übrigen Häuser verteilt werden, was bei neun Kindern pro Haus nicht immer einfach war“, heißt es bei SOS-Kinderdorf. „Aber die Freude über das neue Zuhause hat überwogen und alle vorübergehenden Strapazen auf sich nehmen lassen.“ In Summe wurde zwei Jahre an der Renovierung des gesamten Dorfes gearbeitet.
SPIELRAUM
Das SOS-Kinderdorf ist da eine glückliche Oase mit Schule, Sportplatz und Spielplatz. Selbst wenn die Kinder aus für uns unvorstellbaren Verhältnissen kommen, schaffen sie es, ihre Geschichte zu überwinden, und starten aufregende Karrieren. „Hab kein Selbstmitleid, zieh dich nicht selbst wegen deiner Geschichte runter“, Ratschläge wie diese bekommen die Kinder von ihren SOS-Müttern. „Nutze es als Stärke und mach einfach immer weiter!“