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OKRA ALARM
Okraschoten sehen nicht nur steil aus, sie sind kalorienarm, sehr gesund und eine der ältesten Gemüsesorten der Menschheit. Mehr als genug Gründe für einen Testlauf mit dem afrikanischen Trendgemüse.


Herkunft
Okraschoten wurden von den Ägyptern bereits vor 3.000 Jahren in großem Stil an den fruchtbaren Ufern des Nils kultiviert. Die ersten Abaugebiete für die zumeist sechseckigen Schoten der etwa zwei Meter hohen Okra-Sträucher lagen aber wohl schon 1.000 Jahre früher im Hochland von Abessinien. Seitdem hat sich die Plfanzenart aus der Familie der Malvengewächse auf der ganzen Welt verbreitet. So entwickelte sie sich aufgrund des Sklavenhandels mit den Vereinigten Staaten auch zu einer zentrale Soulfood-Zutat – beispielsweise im Südstaaten-Gumbo oder als frittierter Snack. Die größten Anbaugebiete liegen heute aber in Indien, Nigeria und Mali.
Geschmack
Die Okraschote sieht aus wie eine Mischung aus Paprika und Chili, schmeckt aber bohnenartig herb mit einer typisch pikanten, säuerlichen Note. Dabei bleibt der Geschmackseindruck am Gaumen dennoch eher mild. In Europa wird sie aktuell aber nicht allein deshalb zum Trendgemüse. Denn sie ist besonders kalorienarm und soll gut für die Verdauung sein, weil sie viele Ballast- und Schleimstoffen enthält, die dabei helfen, Gifte aus dem Körper zu leiten. Darüber hinaus enthalten Okraschoten noch überproportional viele Antioxidantien, die freie Radikale im Körper binden. Und schließlich geben die Schoten auch noch einen Vitamin C, Calcium und Eisen-Boost.
Verwendung
In Eintöpfen und als Beilage sollten Okraschoten nicht kleingeschnitten verwendet werden. Einerseits verlieren sie sonst ihren saftig-knackigen Biss. Andererseits verhindert die Verwendung im Ganzen, dass der Gemüsesaft ausläuft, der bei der Okra durchs Kochen eine gallertartige, klebrige Konsistenz bekommt. Man kann die Schoten allerdings in Essigwasser kochen, mit Eis abschrecken und dann blanchieren, um das zu verhindern. Auch die Zugabe von Tomaten und anderen säurehaltigen Zutaten schafft Abhilfe. In Suppen führt diese besondere Eigenschaft allerdings dazu, dass sie eine dickere Konsistenz bekommen. Okras eignen sich deshalb auch hervorragend als Stärkeersatz.