Trends

Showtime

Wenn schon Essen gehen, dann so richtig! Der Inflation und flauen Wirtschaft zum Trotz gehen die Menschen noch immer gerne aus. Aber das Lokal der Wahl muss etwas bieten. Gutes Essen allein reicht nicht mehr, Spannende Inszenierung und neue Ideen sind gefragt.

Man will was bekommen für sein Geld. Was Besonderes, was Exklusives und Unvergessliches. Auf dem Teller sowieso, und jetzt auch rundherum. Essengehen wird zum multisensorischen Erlebnis. Die Bandbreite reicht von spektakulären Akrobatik-Acts über faszinierende Projektionen bis hin zu schwebenden Sesseln, stets gepaart mit exquisiten Gerichten in handwerklicher Perfektion. Fine Dining erhebt sich zum durchorchestrierten Entertainment – it’s showtime! 

Sardischer Luxus

Der Name Flavio Briatore schillert so bunt wie die malerische Costa Smeralda im Norden Sardiniens. Hier im mondänen Porto Cervo hat der umtriebige Unternehmer und ehemalige F1-Teamchef von Benetton vor über 25 Jahren seinen allerersten Billionaire-Club aufgesperrt. Eigentlich wollte er nur eine Disco eröffnen, erzählt Flavio Briatore bescheiden, weil es damals außer guten Restaurants nicht viel gab auf Sardinien. Aber dann ist daraus eine Disco mit Fine Dining entstanden und jeden Sommer wurde das Konzept opulenter, aufregender und erfolgreicher. Sein Credo lautet heute wie damals: Essen muss Spaß machen. Darum entwickelte Flavio Briatore sein Konzept weiter und bei der Eröffnung des Billionaire in Dubai vor rund zehn Jahren servierte er seinen Gästen bereits vom ersten Abend an eine herausragende Mischung von exklusiver Kulinarik und atemberaubenden Shows.

Während die aktuellen Standorte in Porto Cervo und in Monaco nur in den Sommermonaten bekocht und bespielt werden, hält das Billionaire Dubai seine Tore ganzjährig offen. Um nicht Gefahr zu laufen, Stammgäste mit den Shows zu langweilen, treten im 14-Tage-Rhythmus immer neue Künstler auf mit immer neuen Acts aus Akrobatik, Tanz und Gesang. So abwechslungsreich die Bühnenshow, so konstant und hochklassig das kulinarische Erfolgsrezept. Der erfahrene Küchenchef Batuhan Piatti leitet die komplette Billionaire-Küche an allen Standorten und serviert den betuchten Gästen eine gehobene Mischung der norditalienischen mit der neuasiatischen Küche. Selbstredend, dass nur exquisite Zutaten zum Einsatz kommen wie weißer Trüffel, zartes Wagyu-Rind und fangfrischer Fisch.

// Alchemist

Kopenhagen

Das Herzstück des Restaurants besteht aus einem gigantischen Planetarium, in dem die Gäste umgeben von kunstvollen Projektionen dinieren. Mal finden sie sich dabei unter Wasser wieder und Quallen treiben neben Plastiktüten an ihnen vorbei, mal sitzen sie inmitten eines menschlichen Körpers und spüren den Herzschlag. Serviert werden außergewöhnliche Gerichte und Geschmäcker, die zusammen mit den Projektionen ein großes Ganzes bilden.

Spanische Avantgarde

Essen muss Spaß machen, diese Überzeugung teilt auch Paco Roncero, hochdekorierter Starkoch aus Madrid mit ausgeprägtem Faible für Technologie. Vor zehn Jahren erhielt er die Möglichkeit, neben seinen bestehenden Restaurants gemeinsam mit Kreativdirektor Eduardo Gonzáles im Hard Rock Hotel auf Ibiza ein völlig neues Gastronomiekonzept aus der Taufe zu heben – das Sublimotion. Im angeblich teuersten Restaurant der Welt verschmilzt die außergewöhnliche Gourmetküche mit innovativer Technologie und beeindruckender Inszenierung. „Wir sind in der Lage, den Tisch in eine Bühne und das Dinner in einen Star zu verwandeln“, sagt Paco Roncero nicht ohne Stolz. Zwölf Gäste können pro Abend an dieser exklusiven Erfahrung teilhaben.

Der Raum, der Tisch und die technische Anlage wurden für das Sublimotion maßgeschneidert. „In Zusammenarbeit mit den brillantesten Designern, Ingenieuren, Regisseuren, Komponisten und Illusionisten haben wir eine fantastische Reise durch Raum und Zeit geschaffen, die man nur erklären kann, wenn man sie selbst erfahren hat“, sagt Paco Roncero. Mit jedem Gang verändern sich der Raum, das Licht, die Musik und sogar die Tischplatte, alle sind Teil des Gesamtkunstwerks. Effektvolle Videoinstallationen und VR-Brillen gehören ebenfalls zum Repertoire. Kulinarisch wird die Entdeckungsreise von einem Team begleitet, das insgesamt zehn Michelin-Sterne vereint. Die Speisenfolge bleibt ein Geheimnis, nur so viel sei verraten: Auf Uni, Kaviar, Safran, Foie Gras und Blattgold muss der verwöhnte Gaumen nicht verzichten.

// Eatrenalin

Rust

Achtung, Adrenalinspiegel steigt! Von den Tiefen der Ozeane bis hinauf ins Weltall, die kulinarische Sinnesreise im Eatrenalin führt durch acht spektakuläre Genusswelten. Besonders bequem: Man sitzt in einem innovativen Floating Chair und bewegt sich damit scheinbar schwebend von Raum zu Raum. Dank überragender Projektionen und dem professionellen Soundsystem fühlt man sich wahrlich mittendrin statt nur dabei.

„WIR HABEN EINE FANTASTISCHE REISE DURCH RAUM UND ZEIT GESCHAFFEN.“ (PACO RONCERO, SUBLIMOTION, IBIZA)

// Vespertine

Los Angeles

Die Architektur des Hauses ist außergewöhnlich und gab ihm den Spitznamen „The Waffle“. Aber auch innen wird Außergewöhnliches geboten. Spitzenkoch Jordan Kahn zelebriert auf drei Etagen seine multisensorische Idee von der Entstehung der Welt. Im Zentrum steht immer die Präsentation der Gerichte, für jedes einzelne ließ er ein individuelles Geschirr fertigen. Wie sonst könnte sein Muschelgericht so froh in allen Farben schillern?

Kalifornische Leichtigkeit

Michelin-Sterne hat sich auch Jordan Kahn in seinem 2017 eröffneten Gourmettempel Vespertine in Los Angeles erkocht. Doch vom Erfolgsdruck ausgepowert, zog er mit dem Pandemie-Lockdown die Reißleine und nahm sich Zeit, sein Leben, seine Herangehensweise und sein kulinarisches Konzept in Ruhe zu überdenken, vier Jahre lang. „Ich bin geläutert“ sagt er heute, „ich spüre endlich Freude und Leichtigkeit.“ Diese transformiert er nun seit April dieses Jahres im Vespertine wieder in aufregende Gerichte. Der Fokus liegt jetzt auf multisensorischem Genuss, sein neues Menü trägt den Titel „Der Ursprung von allem“.

Die Speisenfolge führt die Gäste in 16 Gängen nicht nur durch drei Stockwerke des extravaganten Gebäudes, sondern auch durch die Entstehung der Welt. Statt auf technische Effekte zu setzen, fordert Jordan Kahn sein Publikum heraus. Es geht darum, seine Sinne neu zu entdecken. Während des dreistündigen Menüs serviert Jordan Kahn neben vertrauten Aromen wie Frühlingsblumen und Erbsen in Mandelcreme oder mit Wachteln gefüllte Hoja-Santa-Zigarren auch absolut Ungewöhnliches, wie scharfe Austerncreme auf geräuchertem Muschelaspik oder luftgetrocknete Jakobsmuschel auf saurem Passionsfruchtsaft. Für die stimmige Inszenierung des Menüs wurde extra passendes Geschirr designt und für jeden Raum eine eigene Klangwelt komponiert.

// EL&N

London

Zückt euer Smartphone, jetzt wird ein Foto gemacht! Ja, EL&N ist das Instagram-tauglichste Café der Welt. Beeindruckend, mit wie viel Liebe zum Detail, mit wie viel Kreativität und mit welcher Professionalität hier zu Werke gegangen wird. Das betrifft sowohl das Interieur wie auch die Kulinarik. Jede der weltweit über 35 Locations ist ein, zwei, ja locker drei Fotos wert.

Dänische Provokation

Ein allumfassendes, dramaturgisch getriebenes Erlebnis für die Sinne verspricht auch der mit zwei Michelin-Sternen veredelte Alchemist in Kopenhagen. Aber Chef Rasmus Munk fügt seinem Menü eine ganz individuelle Essenz hinzu: das gesellschaftskritische Statement. „Ich möchte meinen Einfluss nutzen, um in der Gesellschaft etwas zu bewegen. Provokation ist ein gutes Werkzeug dafür, auf Missstände hinzuweisen“, erklärt der sympathische Däne, warum er beispielsweise Hähnchen in einer Legebatterie serviert. „Ich möchte zum Nachdenken anregen und sicher sein, dass jeder Gast die Message hinter dem Gericht verstanden hat. Aber trotzdem sollen unsere Gäste natürlich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und nicht deprimiert sein.“

Nach Hause gehen, darauf muss man im Alchemist ein wenig warten. Je nach aktuellem Menü dauert die ganzheitliche Sinneserfahrung zwischen vier und sechs Stunden, dabei gilt es in fünf unterschiedlichen Räumen bis zu 50 Sinneseindrücke zu verarbeiten. „Manche Gäste fragen uns: Ist das ein Restaurant? Ein Planetarium? Eine Oper? Ein Theater? Im Alchemist verschmilzt alles zu einem großen Ganzen. Unser Team besteht aus Köchen, Grafikern, Soundspezialisten, Food-Experten, Schauspielern, Tänzern, Industriedesignern und wir sprühen nur 
so vor Ideen, die noch alle auf Umsetzung warten“, sagt Rasmus Munk. „Die Entwicklung eines neuen Gerichts dauert zwischen vier Monaten und zwei Jahren. Wir wollen dabei Themen aufgreifen, die wir noch nicht bearbeitet haben, und wir wollen immer neue Produkte oder neue Kochtechniken verwenden.“ Als Nächstes will sich Rasmus Munk dem Thema Licht widmen und wie wir unser Essen betrachten, von oben beleuchtet oder mithilfe verschiedener Reflexionen.

„MANCHE GÄSTE FRAGEN: IST DAS EIN RESTAURANT? EIN PLANETARIUM? ODER EINE OPER? EIN THEATER?“ (RASMUS MUNK, ALCHEMIST, KOPENHAGEN)

// Pink Room

Berlin

Paris Katsampis, Gal Ben Moshe und Sommelier Ariel Leizgold haben leicht lachen. Ihre fulminante levantinisch-japanische Fusionsküche und das schrill-schräge Ambiente machen ihr The Pink Room zum heißesten Place-to-be in Berlin. Die Atmosphäre ist freundlich-locker und der lebendige Beweis, dass Fine Dining nicht steif sein muss. Nur bei einer Sache ist Schluss mit lustig: Jeans und T-Shirt – hier ein absolutes Nogo!

Deutsche Gründlichkeit

Gesellschaftskritisches findet sich auf der Speisekarte des Eatrenalin zwar nicht, dafür schraubt es den Adrenalinspiegel in die Höhe. Denn das innovative Restaurant im deutschen Städtchen Rust orientiert sich thematisch am nebenan gelegenen Themen- und Freizeitpark und setzt auf eine höchst spektakuläre Sinnesreise durch fantastische Welten, gepaart mit kulinarischem Hochgenuss. „Eatrenalin ist Fine Dining in einer völlig neuen Dimension“, sagt Standortleiter Manuel Diehl. Auf selbstfahrenden Floating Chairs reisen pro Gruppe bis zu 16 Personen durch acht unterschiedliche Genusswelten. Die Reise folgt einem bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Drehbuch und bietet ein perfekt orchestriertes Arrangement von visuellen, akustischen, olfaktorischen, gustatorischen und haptischen Elementen.

Der Start zur kulinarischen Sinnesreise erfolgt im chilligen Loungebereich mit einer verführerischen Vorspeisenvariation, dann zieht es die Gäste direkt in den Waterfall mit knusprigem Hafer und Artischocke. In der Discovery-Welt wartet mit Ananas, Sellerie und Ingwer eine besondere Geschmacksentdeckung, bevor im Ocean Sinnliches aus den Tiefen des Meeres am Teller landet. In Taste – nomen est omen – erleben die Gäste kleine Geschmacksexplosionen von bitter bis süß, von salzig bis sauer, und tauchen danach in Asiens fünfte Dimension Umami. Nun noch eine Rinderbacke mit Schwarzwurzel und Quinoa im Universe, bevor die Reise mit einer blaubeerigen Verwandlung in der Incarnation ihren krönenden Abschluss findet. Auf Wunsch wird das Menü von einer edlen Champagner-Auswahl oder hochwertigen Weinen begleitet.

// Sublimotion

Ibiza

Charlie Chaplin sieht drein, als hätte er im Sublimotion gerade die Rechnung gezahlt. Das vermutlich teuerste Restaurant der Welt bietet dafür aber ein einzigartiges Erlebnis. Der Dining Room ist wie eine Theaterbühne konzipiert, mit Wänden, auf die projiziert wird, mit Elementen, die von der Decke schweben, mit unterschiedlichsten Lichtinstallationen, mit Schauspielern und Tänzern, mit einem sich verwandelnden Tisch und mit einem Menü, das … leider geheim bleiben muss.

Berliner Schnauze

Im The Pink Room am Berliner Gendarmenmarkt genießen Gäste ein vergleichsweise klassisches Fine Dining, frei von Videoprojektionen und Klangwelten. Und dennoch tauchen sie in eine völlig neue Geschmacks- und Erlebniswelt ein. Denn kein Restaurant in Berlin hat zuvor die levantinische Küche mit der japanischen fusioniert. „Das Wilde der Levante-Küche trifft auf die Präzision Japans“, schwärmt Gal Ben Moshe voller Begeisterung. Der israelische Michelin-Sternekoch hat The Pink Room letztes Jahr gemeinsam mit Paris Katsampis, Chefkoch der Bellboy Group, eröffnet. Der Levante-Spezialist und der Sushi-Meister pushen sich gegenseitig und servieren ihren Gästen ein geschmacksintensives 
Spektakel Die acht Gänge des Menüs rauchen, blubbern, brutzeln und duften, dass es eine Freude ist. Los geht’s mit Forelle, Fenchel und rotem Shiso, gefolgt von geräucherten Austernpilzen mit XO-Sauce, schwarzem Knoblauch und jemenitischem Fladenbrot. Es folgen Wagyu-Tartar und Lamm Tataki, denen die Fusion besonders gut steht. Nach einer täglich wechselnden Nigiri- und Sushi-Auswahl beschließt schwarzer Kabeljau mit Tahini-Nudeln, Aleppo Ma La, Ramen-Ei, Schnittlauch und Sesam die Hauptgänge. Und zum Finale gibt´s Milchreis mit geklärtem Kürbis, Kürbissorbet und Nüssen sowie gewürzte Früchte.

Die Inszenierung findet aber nicht nur am Teller statt, auch das skurril-plüschige Interieur des Restaurants ist ein besonderer Hingucker. Kronleuchter, Plüschkissen, Samtsofas, Kassettendecken, Vasen und in der Mitte des Raums thront ein mit knallgelben Plastikenten gefüllter Keramikbrunnen. The Pink Room ist frech, extravagant und kulinarische Fusion auf höchstem Niveau.

„UNSERE GÄSTE SCHWEBEN MIT IHREN FLOATING CHAIRS VON EINER GENUSSWELT ZUR NÄCHSTEN.“ (MANUEL DIEHL, EATRENALIN, RUST)

// Billionaire

Dubai

Was macht ein Milliardär, wenn ihm nach dem Abendessen fad ist? Er gründet einen Club. Und nicht irgendeinen, sondern den Billionaire. Flavio Briatore hatte ursprünglich nicht vor, in die Gastronomie einzusteigen, aber seine Idee vom lustvollen Essen gefiel so sehr, dass er daraus ein Businessmodell machte. Spätestens seit der Eröffnung des Billionaire in Dubai hat sich der Mix aus Spaß, Spektakel und exquisiter Kulinarik in den höchsten Kreisen etabliert.

Globaler Trend

Mit Extravaganz begann auch der steile Aufstieg der EL&N Cafés von Alexandra Miller. Das allererste eröffnete sie 2017 in Mayfair, London, heute hat sie über 35 Cafés an so prestigeträchtigen Spots wie Mailand, Paris, Dubai oder Kuala Lumpur. Ihr Erfolgsrezept ist so genial wie einfach: Inszenierung. Vor ihrem Einstieg in die Gastronomie arbeitete Alexandra Miller in der Welt der Luxusmode. Mit Design und Shootings kennt sie sich bestens aus. Dieses Know-how und ihre Leidenschaft für gutes Essen verwandelte sie in ein erfolgreiches Geschäftsmodell, frei nach dem Motto: Es muss gut schmecken, aber es muss noch besser aussehen.

Die Tatsache, dass EL&N – Eat, Live & Nourish – kürzlich zum Instagram-tauglichsten Café der Welt gekürt wurde, kommt nicht zufällig. Alexandra Miller weiß, wie sie Plüsch, Pomp, Glitzer, Blumen und Lichteffekte einsetzen muss, um in ihren Cafés die perfekte Stimmung zu erzeugen. Was aus der Küche kommt, gerät in diesem Ambiente beinahe zur Randnotiz. Aber auch hier trifft sie den Geschmack der Instagram-Generation. Serviert werden diverse Kaffee- und Teespezialitäten, Latte-Variationen und Frappés, Bowls, Salate, Sandwiches, Pasta-Gerichte, heiße und kalte Desserts, Dulce de Leche, verschiedenste Kuchen und noch einiges mehr.

Ja, die professionelle Inszenierung ist kein Novum im Gastrobusiness – mal wollte der Zeitgeist mehr davon, mal weniger. Aber die letzten zwei Jahrzehnte waren eher von Zurückhaltung und Understatement geprägt. Doch jetzt heißt es endlich wieder in die Vollen zu gehen – it’s showtime!

Interview

„Ein innovatives Erlebnis der Extraklasse.“

Eatrenalin-Standortleiter Manuel Diehl über innovative Ideen, logistische Herausforderungen und internationale Zukunftspläne.

Wie entstand die Idee zu Eatrenalin?

Der heutige Eatrenalin Geschäftsführer Oliver Altherr war vor ein paar Jahren in seiner damaligen Funktion als CEO von Marché International zu Gast im Europa-Park. Gemeinsam mit Thomas Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks, besuchte er das Flying Theatre „Voletarium“, in dem Gäste in einer fantastischen Reise über Europa fliegen. Nach diesem immersiven Erlebnis ist die Idee entstanden, dies mit einer Gastronomie-Komponente zu ergänzen. Als Ziel formulierten sie, das aufregendste Restaurant-Erlebnis der Zukunft zu kreieren, was auch zunächst der Arbeitstitel der fünfjährigen Entwicklungsphase war.

Worauf können sich Ihre Gäste freuen?

Ganz klar auf einen einzigartigen Abend, der alle Sinne anspricht und Emotionen weckt. Bei Eatrenalin werden Medientechnik, Technologie, Kulinarik und Creative Content vereint und zu einem völlig neuen innovativen Erlebnis der Extraklasse verschmolzen. Unsere Gäste schweben mit ihren Floating Chairs von einer aufregenden Genusswelt zur nächsten und genießen ein außergewöhnliches Acht-Gänge-Menü auf höchstem Niveau. 

Sind die Floating Chairs eine spezielle Anfertigung?

Ja, das ist eine Entwicklung, die ganz exklusiv für das Eatrenalin realisiert wurde. Ein Floating Chair wiegt 320 kg, besteht aus über 2.000 Bauteilen und ist um 360° drehbar. Unsere Gäste nehmen zu Beginn ihre Plätze ein und schweben dann im Floating Chair vollautomatisch von Raum zu Raum, ganz ohne Schienen oder sichtbare Leitsysteme. Dabei nehmen die Floating Chairs in jeder Genusswelt andere Sitzkombinationen ein.

Welche Herausforderungen mussten Sie meistern?

Neben der gesamten Entwicklung des Restaurantkonzepts und der Floating Chairs mussten wir im Eatrenalin ein detailliertes Logistikkonzept erstellen. Durch die Kombination aus Choreografie der Floating Chairs, Multimedia-Content, Service und insgesamt elf Räumen, die nacheinander besucht werden, muss jeder Handgriff sitzen, jeder Gang muss präzise angerichtet und auf die Sekunde genau serviert werden. Das ist wie ein riesiges Uhrwerk, in dem alle Zahnrädchen ineinandergreifen. Ohne detaillierte Planung und Ablauforganisation ist das nicht zu schaffen.

Wo sehen Sie Eatrenalin in fünf bis zehn Jahren?

Nachdem sich Eatrenalin beim Europa-Park erfolgreich etabliert hat, drängt das Konzept natürlich in die Metropolen dieser Welt. Ja, das internationale Roll-out ist für die nächsten Jahre geplant, aber auch für diesen Schritt wird man sich die nötige Zeit nehmen, um ihn intensiv und professionell vorzubereiten. Wir arbeiten aber auch laufend am Angebot unseres aktuellen Standorts und bieten neben den Dinner Experiences auch Specials zu besonderen Anlässen wie Silvester und nun auch die Cocktail Experience „Eatrenalin Late Night“ an.

Herr Diehl, vielen Dank für das Gespräch!

 

Eatrenalin

Eatrenalin ist eine Restaurant-Weltneuheit in der Nähe des Europa-Parks in Rust, Deutschland. Auf 1.600 m² befinden sich neben Foyer, Bar, Küche, Technik und Personalräumen insgesamt acht unterschiedliche Genusswelten: Lounge, Waterfall, Discovery, Ocean, Taste, Umami, Universe und Incarnation. Das hochwertige Acht-Gänge-Menü vereint moderne und internationale Einflüsse, passend zum jeweiligen Ambiente der unterschiedlichen Genusswelten. Gäste können zwischen dem klassischen Menü mit Fleisch und Fisch oder einem veganen Alternativmenü wählen, dazu werden korrespondierende alkoholische oder alkoholfreie Getränkebegleitungen serviert.

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